Gebärmuttersenkung nach der Geburt

sportliche Mutter
Foto: alinabuzunova via Twenty20

Knapp 50 Prozent der frischgebackenen Mütter leiden nach der Geburt ihres Babys an einer Gebärmuttersenkung. Die Ursache hierfür ist der durch die Schwangerschaft, aber auch Entbindung geschwächte Beckenboden. Woran Sie erkennen können, ob auch Sie von einer Gebärmuttersenkung betroffen sind und was Sie in diesem Fall tun können, erfahren Sie in unserem heutigen Beitrag.

Gebärmuttersenkung nach der Geburt: Das könnten die Ursachen sein!

Sobald sich die Gebärmutter im Körper der Frau herabsenkt und mitunter Beschwerden verursacht, spricht man in der Medizin von einer Gebärmuttersenkung. Die Ursachen hierfür liegen hauptsächlich in der Belastung des Beckenbodens, denn schließlich sind 10 Monate Schwangerschaft, das auf dem Beckenboden lastende Gewicht des Ungeborenen und die Entbindung kein Zuckerschlecken für den weiblichen Körper.

Während der Schwangerschaft verändert sich nicht nur der Hormonhaushalt, sondern auch der Körper einer Frau. Das Gewebe wird weicher und der Beckenboden muss nicht nur das zusätzliche Körpergewicht der werdenden Mutter, sondern auch das Gewicht des heranwachsenden Babys tragen. Außerdem muss sich der Beckenboden während der Entbindung extrem stark ausdehnen, damit das Baby das Licht der Welt erblicken kann. Dies schwächt die Bänder und Muskeln, die für die Stabilisierung des Beckenbodens verantwortlich sind. Infolgedessen können Organe wie die Gebärmutter, oftmals aber auch die Blase und der Darm nicht mehr ausreichend gehalten werden, sodass sie sich infolgedessen senken. So lässt sich zum Beispiel die Gebärmutter, der Schwerkraft entsprechend nach unten in Richtung Scheide ab. In diesem Fall spricht man von einer Beckenbodenschwäche.

Wissenswert: Geburtsverletzungen, aber auch der Einsatz von Geburtshilfsmitteln wie Zangen und Saugglocken können zu einer Senkung der Gebärmutter nach der Geburt beitragen.

Diese Symptome verursacht eine Gebärmuttersenkung!

In einigen Fälle liegt eine Gebärmuttersenkung nach der Geburt vor, ohne, dass die frischgebackene Mutter an irgendwelchen Beschwerden leidet. Jedoch ist das eher die Seltenheit, sodass die Symptome meist typisch für das Absinken der Gebärmutter nach einer Entbindung sind.

Eine Senkung der Gebärmutter macht sich häufig durch eine Art Fremdkörpergefühl in der Scheide bemerkbar. Auch ein unangenehmes Druckgefühl auf den Bauch und Unterleibsschmerzen können ein Indiz für eine Gebärmuttersenkung nach der Geburt sein. Besonders typisch hierfür ist jedoch die Inkontinenz nach der Entbindung, also der unfreiwillige Urinnverlust. Zumeist leiden frischgebackene Mütter gerade beim Lachen, Niesen oder Husten an einem unkontrolliertem Harnabgang. Ebenso können häufige Harnwegsinfekte ein Hinweis auf eine Gebärmuttersenkung sein. Schließlich bildet sich eine hervorragende Grundlage für Bakterien, wenn die Blase nicht mehr vollständig entleert werden kann. Die Folge sind schmerzhafte Blasenentzündungen.

So können Sie einer Gebärmuttersenkung vorbeugen oder bestehende Beschwerden lindern!

Sollten Sie nach der Geburt Ihres Babys den Verdacht haben, dass sich Ihre Gebärmutter abgesenkt hat, scheuen Sie sich nicht davor, Ihre Nachsorgehebamme oder Ihre Frauenärztin anzusprechen. Diese können anhand einer Untersuchung schnell herausfinden, ob sich Ihre Vermutung bewahrheitet hat. Ist dem so, sollten Sie nicht direkt in Panik geraten, denn häufig bildet sich eine leichte Senkung der Gebärmutter rund eine Woche nach der Geburt wieder von ganz alleine zurück.

Wir empfehlen Ihnen frühzeitig mit gezielten Beckenbodentraining zu starten, denn so können Sie Ihren Beckenboden wieder etwas stärken und Ihrer Gebärmutter dabei unterstützen wieder in ihre ursprüngliche Position zurück zu finden. Am besten besuchen Sie nach der Geburt bzw. nach dem Wochenbett einen Rückbildungskurs – Hier bekommen Sie genaue Anleitungen für gezielte Rückbildungsübungen und lernen dabei auch noch andere frischgebackene Mütter kennen.

Ist Ihre Gebärmuttersenkung schon etwas fortgeschritten, sodass Sie von einer mittelstark ausgeprägten Absenkung betroffen sind, kann Ihr Frauenarzt Ihnen ein Pessar in die Scheide einsetzen. Diese behebt die Gebärmuttersenkung, sodass Sie schon bald wieder beschwerdefrei sind.