Veilchenwurzel beim Zahnen

Veilchenwurzel beim Zahnen
Veilchenwurzel beim Zahnen - Foto: milcho.milev.gmail.com / depositphotos.com

Irgendwann ist es so weit, das eigene Kind bekommt seine ersten Zähne. Einige Eltern merken es erst, wenn ihr Baby sie mit dem neuen Beißerchen anlächelt, andere Eltern haben nicht so viel Glück und haben ein zahnendes Kind mit all seinen anstrengenden Begleitsymptomen im Bettchen liegen.

 

Aus einem kleinen Sonnenschein, der mit seinem bezaubernden zahnlosen Lächeln alle beglückte kann so ein kleines Nervenbündel werden. Das Zahnen ist zweifellos ein wichtiger Schritt in der Entwicklung von Babys.

 

Bei jedem läuft es allerdings wohl ein klein wenig anders ab. Am Ende sollten es 20 Milchzähne sein, wann der erste kommt und wo er durchbricht, ist ebenso von Kind zu Kind verschieden, wie die Intensität des Leidens.

 

Zahnen

 

Meist fangen Babys in dem Zeitraum mit dem Zahnen an, in dem sie langsam auch an feste Nahrung gewöhnt werden (können). Zur Milch kommt nun der Brei hinzu. Das ist meist mit dem sechsten oder siebten Lebensmonat der Fall. Zwar sind bei uns Menschen die Zähne schon bei der Geburt angelegt, nur ist von diesen eben in den ersten Monaten noch nichts zu sehen. Bei den meisten Babys zeigt sich der erste Zahn meist unten und das mit etwa einem halben Jahr.

 

Leider ist das Durchbrechen dieses ersten Zahns und seiner Kollegen mit Druck und Schmerzen verbunden und meist kommt der kleine Beißer nicht einfach über Nacht, sondern der Nachwuchs ist schon lange vorher unleidig, quengelig und meist auch müde. Und so werden Eltern von ihrem zahnendem Nachwuchs häufig ganz gut auf Trap gehalten. Was liegt da näher, als dem Kleinen oder der Kleinen das Zahnen etwas zu erleichtern. Und bis alle Zähen da sind, dauert es eben auch seine Zeit. Meist ist das mit 2,5 Jahren der Fall.

 

Zahnende Babys kauen auf allem herum

 

Am meisten zu schaffen macht Babys dabei der Spannungsschmerz im Mund. Dieser kann dazu führen, dass das ganze Gesichtchen empfindlicher ist und auch die Wangen stark gerötet. Und um selbst den Spannungsschmerz und das Druckgefühl im Mund zu lindern, versuchen zahnende Kinder häufig auf allem herumzubeißen, was sie in ihre kleinen Fäuste bekommen – oder, wenn gar nichts greifbar ist, auf den eigenen Fingerchen. Eine gute Hilfe ist es daher, dem Baby selbst etwas zum Kauen zur Verfügung zu stellen.

 

Das kann erst einmal ein nasser und möglichst kalter Waschlappen sein. Häufig werden auch Beißringe angeschafft, hier sollte man unbedingt darauf achten, dass dieser auch eine Kühlfunktion hat. Wenn dann der Beißring vor Gebrauch noch einige Zeit im Kühlschrank lagern kann, dann ist er für die meisten Babys eine Willkommende Hilfe. Ist das Kind schon an Brei gewöhnt, dann kann auch kalter Brei eine gute Möglichkeit sein, das gereizte Zahnfleisch etwas zu entspannen. Den gleichen Zweck kann auch kühles Wasser erfüllen. Neben einem Waschlappen und dem Beißring gibt es noch andere Kaumittel, die dem Baby das Zahnen erleichtern.

 

[alert type=“success“]Hilfreiche Baby-Utensilie: Wertvolle Ratschläge zur Veilchenwurzel kannst du dir auf diesem Portal zu Gemüte führen.[/alert]

 

Sehr beliebt und längst kein Geheimtipp mehr ist die Veilchenwurzel beim Zahnen. Die Veilchenwurzel wird nicht nur von anderen Müttern und auch von Hebammen gerne genannt, über ihre Verwendung bei zahnenden Babys wird auch in alten Medizinbüchern aus dem 19. Jahrhundert berichtet. Damals gab es noch keine bunten Beißringe, die in den Kühlschrank kamen (es gab ja noch nicht einmal Kühlschränke), und dann dem Baby helfen sollten, damals mussten sich die Menschen auf natürliche Dinge verlassen. Ein solches Ding war die Veilchenwurzel.

 

Veilchenwurzel beim Zahnen

 

Die Veilchenwurzel ist ein kleines Stück der getrockneten, geschälten, gesäuberten Iriswurzel (die Wurzel der Schwertlilie). Und nicht, wie man vom Namen her denken könnte, vom Veilchen. Die Wurzel des Veilchens wäre gar nicht groß genug, um darauf zu kauen und wäre daher als Zahnungswurzel ungeeignet. Allerdings duftet das getrocknet und geschälte Stück der Iriswurzel etwas nach Veilchen und das macht diese Zahnungshilfe bei Babys gleich mehrfach begehrt.

 

Den zum einen sind in der Iriswurzel Stoffe enthalten, die leicht betäubend wirken und zum anderen empfinden die meisten Babys den leichten Veilchengeruch wohl auch als beruhigend. Und natürlich lässt sich auf dem Stück Wurzel gut kauen und genau das hilft dem zahnendem Kind ja gegen den Spannungsschmerz. Und durch das Einspeicheln beim Kauen wird die Veilchenwurzel schön geschmeidig und passt sich gut dem Zahnfleisch an. Dann kann Baby auch endlich die Schaukel im Garten in vollen Zügen genießen.

 

Veilchenwurzel hat Kritiker und Fans

 

Allerdings hat der Einsatz der Veilchenwurzel beim Zahnen auch Kritiker. Einige bezweifeln die Wirksamkeit der Wurzel, sie habe überhaupt keine betäubende Wirkung und damit könne man gleich auf einen (hygienischeren) Beißring setzen. Und andere Kritiker haben vor allem ein Problem mit der Hygiene. Sie bemängeln, dass die Veilchenwurzel eine Bakterienschleuder sei. Fans der Wurzel halten entgegen, dass man diese durchaus auch abkochen bzw. zum Desinfizieren mit heißem Wasser übergießen könne. Das würde mit den meisten Beißringen, hält man sich an die Packungsanweisung, nicht gehen. Außerdem wäre die Veilchenwurzel ein natürliches Zahnungsmittel, ein Plastikbeißring eben nicht.

 

Veilchenwurzel muss immer gut trocknen

 

Wobei eine Veilchenwurzel schon etwas mehr Pflege benötigt als ein einfacher Beißring. Dieser wird nach Gebrauch meistens mit einem feuchten Tuch gesäubert und ist damit eigentlich schon fast wieder einsatzbereit. Die Veilchenwurzel, die vom zahnenden Kind ja eingespeichelt wurde, ist nach ihrem Einsatz meist völlig durchweicht und sie muss mindestens gut trocknen, bevor sie wieder als Beißwurzel taugt. Allerdings solltest du dich um alle Baby-Utensilien kümmern: Die Babywippe muss ebenfalls regelmäßig gereinigt werden.

 

Wie hygienisch ist eine Veilchenwurzel beim Zahnen?

 

Ob eine Veilchenwurzel nun so viel mehr Bakterien trägt als ein Beißring aus Plastik, Kautschuk oder vielleicht Holz, ist gar nicht mal das Problem. Interessant ist, dass die Kritiker der Veilchenwurzel beim Zahnen bemängeln, dass sich diese eben nicht abkochen ließe. Dies ist allerdings etwas, was man mit den meisten Beißringen eben auch nicht tun sollte. Gerade Holz aber auch Naturkautschuk und sogar Plastik vertragen das Abkochen meist nicht so gut.

 

Die Veilchenwurzel lässt sich hingegen auskochen, allerdings gehen dann ihre Inhaltsstoffe verloren, weswegen empfohlen wird, sie nur kurz in kochendes Wasser zu halten. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Veilchenwurzel auf den Boden fällt, ist ansonsten genauso hoch oder gering wie bei anderen Beißutensilien. Vermindern kann man die Gefahr allerdings, in dem man die Veilchenwurzel als Teil eines Spielzeuges nutzt oder mit einer kurzen Schnur, die keinesfalls so lang sein darf, dass sich das Baby diese um den Hals legen könnte, an der Kleidung des Kleinkindes befestigt. Mit dem Video-Babyphone kannst du beobachten, wie dein kleiner Schatz auf der Wurzel kaut.

 

Zusätzliche Hilfe

 

Eine weitere Möglichkeit ist es, das Zahnfleisch des Babys sanft zu streicheln und zu massieren. Außerdem möchten die meisten zahnenden Kinder in ihrem Leid so wieso vermehrt kuscheln, zusätzliche Streicheleinheiten und Ablenkung durch Spielen, Singen und Getragen werden, steht in der Zeit des Zähnebekommens noch höher im Kurs bei ihnen. Ist das Kind völlig untröstlich, weint es extrem viel, kommt es gar nicht mehr zu Ruhe und/oder kommt auch noch Fieber hinzu, dann kann es zwar immer noch sein, dass dies alles Symptome des Zahnens sind, man sollte aber sicherheitshalber den Kinderarzt aufsuchen. Vor allem wenn das Kind auch noch Fieber bekommt.