Montessori Material für Kleinkinder

Spielzeug für Kleinkinder
Spielzeug für Kleinkinder - Foto: choreograph / depositphotos.com

Sie sind wissbegierig, neugierig und mit dem Herzen offen für alles Neue. Kinder sind wie Schwämme, die sich mit Wissen vollsaugen wollen und rein medizinisch betrachtet ist dies sogar ein natürlicher Prozess. Später im Leben wird ein Mensch nie wieder in der Lage sein, Dinge derart schnell zu erlernen, zu erfassen und auch zu verstehen, wie im Kleinkindalter. Erziehung liegt jedoch nicht allein in den Händen der Eltern.

 

Kindertagesstätten gehören für die meisten Kinder zum Alltag. Um die bestmögliche Erziehung zu bieten, setzen junge Pädagogen und Erzieher zunehmend auf die Montessori Methode. Eine Methode, die bereits vor gut 100 Jahren von der Namensgeberin Maria Montessori entwickelt wurde.  Heute gibt es Einrichtungen, welche ausschließlich nach ihren Methoden Lehren und Lernen. Schon im Kleinkindalter kann die Montessori Methode angewandt werden.

 

Welchen Einfluss hat es auf die Erziehung?

 

Die Erziehung von Kleinkindern nimmt einen hohen Stellenwert in der Entwicklung der Kinder ein. Sie legt in gewisser Weise den Grundstein für die geistige als auch seelische Entwicklung. Wenn hier bereits auf die Grundbedürfnisse der Kleinsten eingegangen wird und deren Wünsche berücksichtigt werden, dann haben es Kinder später in der Schule nachweislich leichter.

 

Um die Montessori Methode bei Kleinkindern anzuwenden, müssen die Erzieherinnen eine entsprechende Weiterbildung absolvieren. Diese Erziehungsmethoden unterscheiden sich deutlich von den Klassischen. Geduld, Toleranz und ein ausgeprägtes Feingefühl für das Empfinden von Emotionen spielt eine entscheidende Rolle.

 

Die Grundgedanken hinter der Montessori Methode für Kleinkinder lautet:

 

Den Kindern muss auf Augenhöhe begegnet werden.

 

Die Kinder im Lernprozess begleiten, anstelle zu führen.

 

Die Emotion der Kinder muss erfasst und entsprechend umgesetzt werden.

 

Mit allen Sinnen lernen.

 

Kinder entdecken die Welt mit ihren Sinnen. Sie sind frei von Vorurteilen und frei von jeglichen Zwängen. Sie sehen und erleben die Dinge vollkommen unvoreingenommen. Diese Reinheit zu bewahren ist einer der Grundsätze. Kinder wollen lernen und sie nutzen ihre Sinne, um Dinge wortwörtlich zu „begreifen“. Anders als bei herkömmlichen Methoden, entscheiden hier die Kinder, wann und vor allem was sie tun möchten. Wenn ein Kind aus einem freien Willen heraus etwas tut, dann mit all seiner Energie und Leidenschaft.

 

Dies wiederum führt dazu, dass ganz banale Übungen sich verinnerlichen und ein unterbewusster Lernvorgang abläuft. Viele befürchten, dass solche Kinder nicht diszipliniert sein könnten oder sie gar in völliger „Narrenfreiheit“ in den Tag hineinleben. Dies jedoch ist ein Trugschluss. Die Erzieher lenken und leiten bewusst die Kinder zu einem Spielzeug oder einem Spiel. Es herrschen durchaus Vorschriften in Puncto Ordnung. Es fehlt lediglich am Zwang, dass alle Kinder gleichzeitig sich mit einer Sache beschäftigen müssen.

 

Montessori Material für Kleinkinder.

 

Kürzlich haben wir einen hervorragenden Ratgeber zum Montessori Material entdeckt. Dort kannst du dich direkt nach passendem Lernspielzeug umsehen. Um ein Kleinkind mit seinen Sinnen lernen zu lassen, muss man ihm natürlich entsprechende Materialien anbieten. Tasten, Greifen und Hören stehen im Fokus. Sobald die Kleinsten in der Lage sind nach bestimmten Dingen gezielt zu greifen, können erste Elemente der Materialien angeboten werden. Einfache Stapeltürme mit höchstens drei Gegenständen können bereits von den Kleinsten immer wieder in die richtige Form gesetzt werden.

 

Auch einfache Steckbretter finden Anwendung. Dabei erlernt das Kind die Formen und die Gesetzmäßigkeit, dass es Vorgaben gibt, wenn bestimmte Formen miteinander verbunden werden. Der Klassiker unter den Materialien ist die Motorikschleife. In einer einfachen Ausführung, in Form einer Acht, führen die Kinder eine Murmel durch die Bahn. Dabei wird zum einen die Augenmotorik und zum anderen die Handkoordination gefördert. Erwachsenen fällt es mitunter recht schwer zu verstehen, weshalb derart banale und simple Dinge Kinder faszinieren können. Steine, Stöckchen oder leere Dosen.

 

Eine leere Dose beispielsweise erzeugt einen anderen Klang als eine leere Holzkiste. Für Erwachsene selbstverständlich und unspektakulär. Für ein Kleinkind eine wichtige Erkenntnis. Das Wahrnehmen über die Sinne ist der Schlüssel. Bereits das Sortieren von bestimmten Formen und Größen mit Hilfe der Montessori Materialien ist der Grundstein für das mathematische Verständnis. Zahlen im 10er Raum begegnen den Kindern zwar noch nicht in Form von Ziffern. Jedoch sind einfache Legespiele mit Mengenangaben schon für Kleinkinder geeignet. Die Montessori Materialien bieten hier verschiedene Varianten an. Auch bei Babytragen gibt es eine unglaubliche Vielzahl von Modellen.

 

Weitere Montessori Materialien sind beispielsweise:

 

Motorikschleife

 

Tast und Fühlwand

 

Sortierbrett mit Formen und Stäben

 

Briefkastenbrett

 

Puzzlebrett

 

Gute Vorbereitung für die Grundschule.

 

Die Montessori Methode findet nicht nur im Kindergartenalter Anwendung. Es gibt weltweit Grundschulen und Weiterführende Schulen bis zur 13. Klasse, welche ausschließlich nach der Montessori Methode arbeiten. Ab der Grundschule werden die Kinder in jedem Fall so gefördert und unterrichtet, so dass jederzeit einen Wechsel zu einer herkömmlichen Schulform (aufgrund von einem Umzug) vollziehen können. Denn bei Weitem gibt es noch kein flächendeckendes Angebot dieser speziellen Schulform.

 

Die Kleinkinder in einem Montessori Haus werden Schritt für Schritt an verschiedene Bereiche herangeführt. Daher finden sich unter den verschiedenen Materialien ganz unterschiedliche Themenbereiche. Unter anderem:

 

Sinnesmaterial

 

Mathematik

 

Perlenmaterial

 

Praktisches Leben

 

Wie können diese Materialien die Entwicklung grundlegend fördern?

 

Eltern wünschen sich nur das Beste für ihren Nachwuchs. Da liegt es nahe, dass es im Sinne vieler liegt, ein Kind so zu fördern, wie es seiner Natur entspricht. Die Erziehung zur Selbstständigkeit ist ein weitere Bestandteil der Montessori Methoden. Die Häuser sind so eingerichtet, dass alles für eine bestimmte Altersgruppe abgestimmt wird. So stehen die Regale für die Kleinsten in möglichst niedriger Höhe. Es ist wichtig, dass jedes Kind zu jeder Zeit Zugang zu den entsprechenden Materialien hat. Einfühlungsvermögen ist besonders bei den Kleinsten gefragt. Dein Neugeborenes verfrachtest du ja nicht auch einfach nur in eine Babywippe: Zuneigung ist gefragt!

 

Mit einem feinen Gespür stehen die Pädagogen und Erzieher den Kindern zur Seite und unterstützen sie dabei, Spiele und Beschäftigungen auszuwählen, die ihnen Freude bereiten. Darüber hinaus müssen die Kinder schon im Kleinkindalter lernen, das bestimmte Verhaltensweisen und Aktionen eine Reaktion auslösen. Die Kinder lernen Ordnung zu halten, ihren Platz wieder aufzuräumen und die Materialien an den Ort zurückbringen, von dem sie diese geholt haben.  Wird das Wasserglas beim Malen absichtlich umgestoßen, dann lernt das Kind, dass es nun kein Wasser mehr hat und somit nicht weiter malen kann.

 

Einfache und dennoch sehr effektive Methoden, um die Folgen bestimmter Aktionen zu erklären.  Die Montessori Methode kann nur erfolgreich angewandt werden, wenn nicht nur die räumlichen Bedingungen angepasst sind, sondern auch das Personal entsprechend geschult wird. Für Kinder ist die Methode ohne jede Frage eine zukunftsweisende Alternative. Denn nur über die Freiarbeit bewahren sich Kinder ihren Freigeist, der inzwischen immer mehr verloren geht.